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Der Lockdown

Dieses Virus fängt an mi Angst zu machen... Noch vor einer Woche hatte Neuseeland nur ein paar vereinzelte Fälle von Corona und mitlerweile sind auch wir bei fast 200 Stück angekommen. Die Regierung hier reagiert sehr schnell und sehr hart, was meiner Meinung nach aber auch nötig ist. Vor zwei Tagen hat die Premierministerin den kompletten Lockdown (Ausgangssperre) für die nächsten 4 Wochen angekündigt, der heute um Mitternacht in Kraft treten wird. Das heißt, dass alles geschlossen wird, keiner mehr arbeiten gehen darf, der nicht in einem essenziell wichtigen Geschäft arbeitet und alle zuhause bleiben müssen. Die Leute gehen jetzte natürlich alle panic buying (Hamstereinkäufe erledigen). Wir hatten unsere Einkäufe eigentlich schon so ziemlich erledigt, sind dann aber nochmal los, um Pferdefutter und Benzin zu kaufen (irgendwie ist diese Familie nicht ganz normal :D). 

Es gäbe einen Flug am Freitag, von der deutschen Regierung, für Deutsche in Neuseeland, die zurück kommen möchte. Ich werde mich aber nicht in den Flieger setzen. Erstens, weil ich soweiso noch hier bleiben möchte und zweitens, weil es momentan deutlich sicherer in Neuseeland auf einer etwas abgelegenen Farm ist, als sich in einen Flieger um die halbe Welt zu setzen und dann in Deutschland anzukommen. Auf diesem Weg ist meine Chance mir Corona einzufangen deutlich größer, als wenn ich einfach hier bleibe. Ich habe auch mit meinen Gasteltern darüber gesprochen und die meinten auch, dass es wahrscheinlich klüger ist hier zu bleiben und dass ich die ganze Zeit bei denen wohnen bleiben kann. Ich solle mir nur im Klaren darüber sein, dass wenn ich den Flug jetzt nicht nehme, ich eventuell erst wieder in 6 Monaten nach Hause komme. Niemand weiß, wie sich die Sache noch entwickelt, aber ich denke auch nicht ,dass das eine Sache von nur ein paar Wochen sein wird. 

Also ich bleibe in Neuseeland und wohne weiterhin bei meiner Gastfamilie, wo ich auch so lange bleiben darf, bis wieder etwas Normalität einkehrt und wenn das ein Jahr dauern sollte, wäre es für sie auch in Ordnung. 

Das Gute an einer Farm ist, dass man nicht in einer Wohnung oder einem Haus nur eingesperrt ist. Die haben hier 30 acres (ca. 12 Hektar oder 13 Fußballfelder) auf denen wir uns frei bewegen können und es gibt immer etwas zu tun. Die Pferde müssen versorgt und geritten werden und die wollen hier im Haus noch einiges streichen und auch das Haus von außen streichen. Dazu kommt noch Gartenarbeiten usw usw... und immer wenn uns langweilig werden sollte, wird eins der Pferde garantiert wieder irgendeinen Mist bauen, sodass wir wieder gut beschäftigt sind. 

Wir brauchen auch keine Angst haben, dass wir verhungern, da der Nachbar Kartoffeln, Zwiebeln und Melonen anpfanzt und dazu noch Kühe zum schlachten hat und der andere Nachbar hat Milchkühe, also das sollte zum Überleben erstmal reichen, wenns hart auf hart kommt. Ach ja, und wir haben tausende Enten und Kaninchen auf unserem Grundstück rumlaufen, die man zur Not auf noch fangen und kochen könnte. Das einzig problematische wäre, wenn wir kein Wasser mehr bekommen, aber davon gehe ich jetzt mal nicht aus. 

Mein Gastvater und meine beiden Gastbrüder bleiben jetzt übrigens auch zuhause und mein Gastvater arbeitet von hier aus weiter. Ich bin mal gespannt, wie die nächsten 4 Wochen so aussehen werden. Ich werds euch berichten.

Wascht euch die Hände und bleibt gesund <3

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